Wissensdrang: Die neue Antisemitismus-Resolution schadet der Wissenschaftsfreiheit
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Die neue Antisemitismus-Resolution schadet der WissenschaftsfreiheitDie neue Antisemitismus-Resolution schadet der WissenschaftsfreiheitWissensdrang Die neue Antisemitismus-Resolution schadet der WissenschaftsfreiheitKolumne · Die Erklärung soll Judenfeindlichkeit an Schulen und Universitäten entgegenwirken. Doch es besteht die Gefahr, dass sie den freien Diskursraum einschränkt.•
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Propalästinensische Demonstration auf dem Campus der Hochschule Rhein-Waal in Kleve•
Am vergangenen Mittwoch haben die Fraktionen von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP einen Antrag mit dem Titel „Antisemitismus und Israelfeindlichkeit an Schulen und Hochschulen entschlossen entgegentreten und den freien Diskursraum sichern“ verabschiedet. Was die Hochschulen angeht, gehört er zur Sorte gut gemeint, aber in der Sache schädlich – jedenfalls, was die Sicherung des freien Diskursraums angeht.Der Bund ist für die Hochschulen nicht zuständig. Wenn er dennoch eine solche nicht bindende Resolution verabschiedet, sendet er das Alarmsignal aus, es gäbe ein massives Antisemitismusproblem an den Hochschulen. Antisemitismus ist unter Hochschullehrern und Studierenden jedoch nachweislich viel geringer als im Durchschnitt der Bevölkerung. Sogar wenn man die sehr breite Definition der International Holocaust Remembrance Alliance anwendet wie der Bund und tendenziell auch Israelkritik unter Antisemitismus fasst.Freilich müssen deutsche Universitäten aus historischen Gründen besonders wachsam nicht nur mit Antisemitismus, sondern auch mit unverhältnismäßigen Formen von Israelkritik umgehen. An einigen Berliner Universitäten fanden beunruhigende Aktionen statt. An der Hochschule der Künste wurden jüdische Studierende auf schockierende Weise eingeschüchtert.So etwas ließe sich jedoch nur in einem System ganz verhindern, das den freien Diskursraum massiv einschränkt. Universitäten haben aber vor allem die Funktion, eine friedliche Diskussion auch heikler Themen zu ermöglichen. An den drei Ruhr-Universitäten fanden im vergangenen Oktober und November fast täglich Informations- und Diskussionsveranstaltungen zu Antisemitismus und Rassismus statt. Die Resolution könnte nun die Tendenz einiger Universitäten verstärken, Vorträge zum Themenkomplex Israel und Palästina aus Sicherheitsgründen und zur Verhinderung antisemitischer Äußerungen lieber ganz abzusagen.Unsere Autorin ist Philosophie-Professorin an der Ruhr-Universität Bochum. Sie wechselt sich hier mit der Pflanzenbiologin Petra Bauer und der Biochemikerin Birgit Strodel ab.
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