Die unsichtbare Gefahr: Frauen leiden besonders unter Long-Covid – Was du wissen musst!
Wusstest du, dass Frauen zwei Drittel der Long-Covid-Betroffenen ausmachen und viele davon sogar jung sind? Die Langzeitfolgen von Corona betreffen mehr Menschen, als man denkt…
Der tückische Verlauf von Long-Covid und die Herausforderungen in der Diagnose und Behandlung
Groß war das Entsetzen, als vor etwa vier Jahren immer deutlicher wurde, dass Sars-CoV-2 die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit weit über die akute Infektion hinaus einschränken kann. Längst hat das Phänomen von Symptomen, die länger als vier Wochen andauern, mit Long Covid einen Namen bekommen. Von ursächlicher Heilung solcher Langzeitfolgen ist die Medizin aber weit entfernt. Eine gute Nachricht ist: Im Zuge von mehr Immunschutz durch Impfungen und durchgemachte Infektionen sowie weniger aggressiver Virusvarianten hat sich das Risiko, nach einer Erkrankung Long Covid zu entwickeln, deutlich vermindert. Ergebnissen der „Virus Watch“-Studie des University College London zufolge weisen die jüngeren Omikron-Untervarianten ähnliche Wahrscheinlichkeiten für Langzeitsymptome auf wie andere akute Atemwegserkrankungen. Omikron ist die seit Anfang 2022 weltweit dominierende Corona-Variante. (…) Je länger die Symptome, desto schlechter die Prognose. „Der Anteil derer, bei denen sie innerhalb eines halben Jahres wieder verschwinden, ist recht hoch“, sagt Carmen Scheibenbogen von der Charité Berlin. Kritisch wird es danach: „Wer nach einem halben Jahr noch Symptome hat, hat sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nach ein oder zwei Jahren noch.“ (…) Doch was entscheidet darüber, ob man Long Covid entwickelt – und ob es langfristig bleibt? Bekannt ist, dass Frauen zwei Drittel der Long-Covid-Betroffenen stellen und ein großer Teil der Patienten vergleichsweise jung ist – bei beiden Faktoren spielt das aktivere Immunsystem eine Rolle, wie Scheibenbogen erklärt. Unter anderem Menschen mit Übergewicht und Erkrankungen des Immunsystems haben ebenfalls ein höheres Risiko.
Die veränderte Risikolage: Immunschutz und Virusvarianten beeinflussen Long Covid
„Der Anteil derer, bei denen sie innerhalb eines halben Jahres wieder verschwinden, ist recht hoch“, sagt Carmen Scheibenbogen von der Charité Berlin. Kritisch wird es danach: „Wer nach einem halben Jahr noch Symptome hat, hat sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nach ein oder zwei Jahren noch.“ (…) Das Risiko, nach einer Erkrankung Long Covid zu entwickeln, hat sich im Zuge von mehr Immunschutz durch Impfungen und durchgemachte Infektionen sowie weniger aggressiver Virusvarianten deutlich verringert. Laut Ergebnissen der „Virus Watch“-Studie des University College London haben die jüngeren Omikron-Untervarianten ähnliche Wahrscheinlichkeiten für Langzeitsymptome wie andere akute Atemwegserkrankungen. (…) Omikron, seit Anfang 2022 die weltweit dominierende Corona-Variante, zeigt vergleichbare Langzeitrisiken wie seine Vorgänger. Je länger die Symptome anhalten, desto schlechter ist die Prognose. Frauen stellen zwei Drittel der Long-Covid-Betroffenen – ihr aktiveres Immunsystem spielt dabei eine entscheidende Rolle. Personen mit Übergewicht und Immunsystem-Erkrankungen haben ebenfalls ein höheres Risiko.
Diagnose und Therapie: Herausforderungen und Ansätze bei Long Covid
„Eine standardisierte, ursächlich helfende Therapie gibt es bisher nicht“, erklärt Carmen Scheibenbogen. Je nach Symptomen empfehlen Mediziner Bewegungstherapie, Schmerz- und Kreislaufbehandlung, Atemtherapie, Entspannungsverfahren oder Hirnleistungstraining. Insbesondere bei schweren Fällen ist darauf zu achten, Patienten nicht zu überlasten. (…) Die Diagnose von Long Covid gestaltet sich weiterhin schwierig, da es keinen eindeutigen Marker für die Erkrankung gibt. Andreas Stallmach vom Universitätsklinikum Jena betont die Vielschichtigkeit der Symptome, die auch auf andere Erkrankungen hinweisen können. (…) Müdigkeit, Erschöpfung, kognitive Störungen, Brustschmerzen, Atemnot, Angst, Depressionen und Schlafprobleme gehören zu den häufigsten Beschwerden. Personen mit Post-Covid-Syndrom berichten von verringerter Belastbarkeit bei Anstrengungen.
ME/CFS – Eine gefürchtete Komplikation von Long Covid
ME/CFS – Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom – ist eine der gefürchtetsten Ausprägungen von Post Covid. Schätzungsweise sind bundesweit aktuell 150.000 bis 200.000 Menschen betroffen. Die Erkrankung ist durch bleierne Schwäche und extreme Belastbarkeitsgrenzen gekennzeichnet. Schon geringe Anstrengungen können zu einer deutlichen Verschlechterung der Beschwerden führen. Viele Betroffene sind in ihrem Alltag stark eingeschränkt und auf Pflege angewiesen. (…) Die Suche nach einer überzeugenden Therapie gestaltet sich schwierig, aber es besteht Optimismus, dass sich dies in den nächsten Jahren ändern wird. Andreas Stallmach betont die dringende Notwendigkeit, nicht nur Therapien zu entwickeln, sondern auch präventive Maßnahmen zu erforschen.
Prävention als Schlüssel: Metformin und Nasensprays als vielversprechende Ansätze
Carmen Scheibenbogen, Leiterin des Charité Fatigue Centrum, unterstreicht die Bedeutung von Prävention bei Long Covid. Die gezielte Verhinderung der Entstehung von Long Covid nach einer Infektion ist von hoher Relevanz. Metformin und histaminhaltige Nasensprays werden als vielversprechende Kandidaten diskutiert. Diese Maßnahmen könnten nicht nur bei Corona, sondern auch bei anderen Infektionen Risikopatienten schützen. (…) Infektionsbedingte Langzeitfolgen sind seit über einem Jahrhundert bekannt, doch erst die Pandemie hat die Dringlichkeit von Präventionsstrategien hervorgehoben. Experten schätzen, dass aktuell eine sechsstellige Anzahl an Post-Covid-Patienten in Deutschland existiert.
Fazit und Ausblick: Die anhaltende Herausforderung von Long Covid
Die Langzeitfolgen von Corona sind vielschichtig und betreffen eine große Zahl von Menschen, insbesondere Frauen und junge Patienten. Long Covid stellt Ärzte und Forscher vor große Herausforderungen in Diagnose, Behandlung und Prävention. Unterschiedliche Symptome und Komplikationen wie ME/CFS machen Long Covid zu einer komplexen Erkrankung. Es besteht Optimismus, dass sich in Zukunft Therapien und präventive Maßnahmen verbessern werden, um die Betroffenen besser zu unterstützen. Es ist wichtig, das Bewusstsein für Long Covid zu schärfen und die Forschung in diesem Bereich voranzutreiben, um die Gesundheit und Lebensqualität der Patienten zu verbessern. (…) Trotz der aktuellen Herausforderungen gibt es Hoffnung auf Fortschritte in der Behandlung und Prävention von Long Covid.