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Umwelt-Projekt auf Hawaii: Bäume pflanzen für das Klima

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Klimaschutz: Bei einem Pflanz-Projekt auf Hawaii kann jeder mitmachenKlimaschutz: Bei einem Pflanz-Projekt auf Hawaii kann jeder mitmachenUmwelt-Projekt auf Hawaii Bäume pflanzen für das KlimaElf Bäume pro Person pro Jahr – mit dieser einfachen Formel wollen der hawaiianische Professor Camilo Mora und seine Tochter Asryelle Mora Rollo den Klimawandel bekämpfen. Über 30.000 Bäume haben sie auf Hawaii schon gepflanzt. Ein Projekt, bei dem jeder mitmachen kann.•







Asryelle Mora Rollo und Camilo Mora haben das Projekt auf Hawaii initiiert.•
Vor einigen Jahren machte Camilo Mora mit seiner Tochter Asryelle auf der hawaiianischen Insel Oahu eine Wanderung. Der Professor am Institut für Geografie und Umwelt der University of Hawaii in Manoa berichtete seinem Kind vom Klimawandel, darüber, was er für ihre hawaiianische Heimat bedeutet. Der Anstieg des Meeresspiegels und die Erosion der Strände sind die größten Probleme Hawaiis, Menschen verlieren dort jetzt schon ihre Heimat. „Ich sprach mit ihr über die Natur, die sich durch den Klimawandel verändert, über die Temperaturen und die Landschaft. Sie sagte zu mir: ,Dann sollten wir Bäume pflanzen.‘ Wenige Tage später erschien eine wissenschaftliche Veröffentlichung zu genau dem Thema: Bäume zu pflanzen, um Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu ziehen. Ein Zeichen, dachte ich mir.“Ein Zeichen, das Camilo Mora sehr ernst nahm. Er initiierte das Programm „30.000 Bäume“ auf Hawaii, welches er und seine Tochter Asryelle Mora Rollo auch im Rahmen des jährlichen Meetings des Biologisch-Medizinischen Forschungszentrums der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vorstellten. Ihre Botschaft: Der Klimawandel ist beängstigend – aber eine lösbare Aufgabe. Ihre Formel: Für jeden amerikanischen Bürger müsste man elf Bäume pro Jahr pflanzen, um seinen CO2-Fußabdruck auszugleichen, seinen Kohlendioxid-Ausstoß zu kompensieren.Camilo Mora Der Professor ist Lehrstuhlinhaber für „Geography and Environment“ am College of Social Science der University of Hawaii at Manoa. Er ist Autor von über 80 wissenschaftlichen Veröffentlichungen, davon zwölf in „Nature“ oder „Science“, von denen drei zu den 100 besten Wissenschaftsgeschichten der Welt gehörten. Über seine Arbeit zum Klimawandel berichteten unter anderem die „New York Times“, die „Washington Post“, „Newsweek“, „Time“ und „Fortune“.Asryelle Mora Rollo Sie leitet das „Carbon Neutrality Project“, eine Initiative zum Ausgleich von Kohlenstoffemissionen durch Aufforstung. Ihre Arbeit hat über 30.000 Schulkinder auf Hawaii erreicht. Die Studentin wurde vom Stadtrat von Honolulu für ihre Arbeit mit Schulkindern geehrt.„Wir haben keine andere Chance, als das Thema anzupacken – denn die Menschen verlieren bereits ihre Heimat, ihre Gesundheit leidet – der Klimawandel ist spürbar“, sagt Camilo Mora: „Je länger wir brauchen, desto schwerer wird der Kampf werden – aber es ist auch klar, dass wir keine andere Chance haben, als zu kämpfen.“Sein Ansatz: Nicht darauf warten, dass Politiker ins Handeln kommen: „Wir sehen, dass Politiker, die Führungen verschiedenster Staaten, nicht vorankommen. Schon gar nicht gemeinsam. Sie werden unsere Welt nicht reparieren können.“ Und er nimmt auch sich selbst sowie seine Kolleginnen und Kollegen in die Pflicht: „Auch Wissenschaftler verlieren sich gerne in der Diskussion von Zahlen. Wir müssen von unserem Thron herunterkommen und mit den Menschen sprechen.“ Camilo Mora und Asryelle Mora Rollo verfolgen deshalb den „Bottom up“-Ansatz. Das heißt: Von unten nach oben zu denken und so auch Klimaschutz zu betreiben.Jeder große soziale Wandel komme aus der Gesellschaft, von der Bevölkerung selbst, so Mora: „Wenn wir alle zusammenarbeiten, ist es eine lösbare Aufgabe.“ Allerdings hätten die Menschen durch die vielen Krisen ihre Leidenschaft verloren: „Diese Leidenschaft müssen wir wieder aufbauen.“Sein stärkstes Argument für das Pflanzen der Bäume: Es ist einfacher, das CO2 aus der Atmosphäre zu sammeln, als den Menschen vorzuschreiben, sich einzuschränken. „Flieg nicht, fahr kein Auto, ernähre dich vegetarisch – all diese Verbote und Einschränkungen sind viel schwieriger zu vermitteln als: Pflanze Bäume!“, so der Professor: „Bäume zu pflanzen erfordert keine große mentale Veränderung.“Mit dem „Carbon Neutrality Project“ haben seine Tochter und er an Schulen angesetzt, bei den Kindern. „Sie verstehen ganz leicht, was zu tun ist. Sie sind nicht demotiviert, wenn sie von all den Herausforderungen hören. Sie sind zugänglich für das Thema und verstehen sofort“, sagt Mora Rollo. Und so entstand auf Hawaii eine Welle der Begeisterung: Über die Kinder und deren Familien wurde der Wunsch, die Inseln aufzuforsten, weitergetragen. Große, gemeinsame Pflanzaktionen wurden gestartet. Unzählige private Landbesitzer waren bereit, Land für die neu zu pflanzenden Bäume auf ihren Ranches zur Verfügung zu stellen. Viele Freiwillige unterstützen das Projekt – und über 30.000 Bäume wurden gepflanzt. „Es ist uns wichtig, heimische Bäume zu pflanzen, die ursprünglich nach Hawaii gehören“, sagt Camilo Mora: „Und es hat uns selbst erstaunt, wie viel Land eigentlich da ist. Weltweit könnte man Billionen Bäume pflanzen, bevor es Konflikte um das Land gäbe.“Auch ein Umdenken der Menschen konnten die Moras feststellen. Denn: Wer einen Baum gepflanzt hat, ist stolz darauf. „Das Thema ist emotional. Neulich sollten fünf Bäume für einen Parkplatz gefällt werden – es gab große Proteste“, sagt Mora Rollo.Gepflanzt werden vor allem heimische Arten wie Wiliwili.Jeden Tag eine Million Bäume pflanzen: Das ist das Ziel von Camilo Mora. „Wenn wir auf Hawaii unsere Ökosysteme wiederherstellen würden, wären wir 40 Jahre lang kohlenstofffrei“, erklärt er. Es besteht keine Notwendigkeit, irgendeine Technologie zu implementieren. Es ist so einfach wie Bäume pflanzen.“ Zwei Stunden dauert es übrigens für die ausgebildeten Freiwilligen auf Hawaii, elf Bäume zu pflanzen. Die Wissenschaftler möchten mit ihren Vorträgen ihre Idee von Hawaii in die Welt tragen. Städte sollten Pläne machen: Wo kann aufgeforstet werden? Mit welcher Baumart? Jeder könne sich mit einer lokalen Umweltschutzorganisation zusammentun: „Du kannst es machen, jederzeit! Beginne, Bäume zu pflanzen!“
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